Entwicklungsförderung

Eltern von entwicklungsverzögerten Kindern stehen eine Reihe von Betreuungsangeboten zur Verfügung, um sie in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen und zu fördern. Besonders bewährt hat sich dabei die Betreuung durch interdisziplinäre Teams bestehend aus Ärzten, Therapeuten und Sozialarbeitern. Die verschiedenen Institutionen bieten unterschiedliche Modelle, um auf gezielt auf die jeweiligen Bedürfnisse des Kindes eingehen zu können.

Entwicklungsverzögerung

Entwicklungsverzögerung bzw. Entwicklungsretardierung bezeichnet eine verzögerte Entwicklung des Kindes im motorischen, kognitiven, sprachlichen, aber auch emotionalen oder sozialen Bereich.

Die Diagnose über eine Entwicklungsverzögerung basiert auf Grenzwerten, die Richtlinien bilden und darüber Auskunft geben, in welchem Alter ein Kind bestimmte Entwicklungsschritte vollzogen haben sollte. Die zur Diagnose herangezogenen Tests zeigen das Entwicklungsalter des jeweiligen Kindes an.

Geht aus den Testergebnissen hervor, dass das Kind über mehr Fähigkeiten als der Durchschnitt seiner Altersgruppe verfügt, so liegt sein Entwicklungsalter über seinem Lebensalter. Verfügt es über weniger Fähigkeiten, wird das Entwicklungsalter unter seinem Lebensalter angesetzt.

Ähnlich dem Intelligenzquotient gibt es einen Entwicklungsquotient, der die Beziehung zwischen Entwicklungsalter und Lebensalter in diesem Zusammenhang beschreibt. Die standardisierten Tests werden jedoch von einigen Experten kritisiert, da die Diagnose auf einer groben Vereinfachung ohne Rücksichtnahme auf individuelle Entwicklungsverläufe erfolgt und die Norm beim Durchschnitt aller Kinder festlegt.

Ursache von Entwicklungsverzögerungen

Entwicklungsverzögerungen können als Folge von Schädigungen des Gehirns während der Schwangerschaft, der Geburt oder in der frühen Kindheit auftreten. Es ist aber ebenso möglich, dass die Verzögerungen durch Krankheiten oder Unfälle in der frühen Kindheit, traumatische Erlebnisse oder die Erziehung oder bestimmten Emotionen ausgelöst werden.

Die Abstufungen von Problemen bzw. Auffälligkeiten in der Entwicklung eines Kindes sind jedoch sehr unterschiedlich und sollten nicht verallgemeinert werden. Nicht jede Entwicklungsauffälligkeit ist gleich eine Entwicklungsstörung. Letztere wird von der WHO als psychische Störungen beschrieben, die bereits in der Kindheit beginnt, einen stetigen Verlauf und einen engen Reifungsbezug hat. Darunter fallen vor allem Sprech- und Sprachstörungen, Störungen schulischer Fertigkeiten wie Lesen, Rechnen oder Rechtschreiben, motorische Störungen sowie tiefgreifende Entwicklungsstörungen, die von Autismus bis zum Asperger-Syndrom reichen.